Am Rhein – 10 Grad – der Ohrwurmpfleger hat „White Christmas“ rausgekramt“ und dudelt die Titelzeile in einer Endlosschleife.
Es ist stiller als sonst, umso besser hört man die Autobahn und natürlich die Flugzeuge. Ein Kopfhörer wäre manchmal nicht schlecht, nur gegen den Lärm im Kopf hilft der auch nicht.
Vereinzelte Spaziergänger mit Hund, ein Jogger, ein paar Angler. Matsch unter den Füssen, ein Binnenschiff tuckert im Hauptarm des Rheins vorbei, Vögel zwitschern in den Bäumen, vermutlich wird gerade diskutiert, wer den Müll rausbringt und wer für das Weihnachtsessen zuständig ist.
Aha, der Komiker muss auch seinen Senf dazugeben.
„I’m dreaming….“
Das Spielkind streitet mit dem Qualitätsbeauftragten über sich im Wind bewegendes Schilf und Überbelichtung.
Leute, so wird das nichts, könnt ihr nicht mal einfach alle die Klappe halten, nur für ein paar Minuten?
Kleinhirn an Grosshirn – war das eigentlich auch von Robert Gernhardt – neulich erst ein älteres Interview mit ihm gehört, wo er unter anderem von den Texten für Otto sprach.
„…of a White Christmas“
Der Ohrwurmpfleger feixt sich eins.
Die Weiden am kleinen Kanal nicken sich grimmig zu und verschränken die Zweige noch nachdrücklicher.
Was sind das eigentlich für Pflanzen da drüben? Und sollte ich nicht vielleicht langsam mal ein wenig Biologieunterricht nachholen, damit ich wenigstens weiss, was ich fotografiere?
Vorbei an dem Mäuerchen, auf dem ich sonst gerne mal sitze! Heute ist es zu kalt und zu feucht, um auf Mäuerchen zu sitzen („Kind, du erkältest dir die Blase“). Was ist jetzt anders? Alles! Und doch nichts, aber manchmal ist auch „nichts“ anscheinend sehr viel.
„I’m dreaming of…“
Ok, ich kehr jetzt um, das wird ja heute doch nichts mehr.